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Tourenbericht:
Kinderbergsteiger-Lager Oberstockenalp

Unser Kibe-Lager auf der Oberstockenalp in Kurzform: 

Sonntag: Anreise mit der Bahn bis Erlenbach im Simmental. Vom Bahnhof bis zur Seilbahnstation der Stockenhornbahn mussten wir zum ersten mal die schweren Rucksäcke tragen. Bei der Seilbahnstation stiessen noch Giulia und Fabian zu uns. Mit der Seilbahn bzw. der Luftbahn ging es bis zur Mittelstation Chrindi. Danach machten wir zuerst Pause am Hinterstockensee bevor wir den letzten Aufstieg zum Berggasthaus Oberstockenalp unter die Füsse nahmen. Dort wurden wir von der Familie Bühler empfangen und nahmen gleich das Massenlager in Beschlag. Danach gingen wir sofort an den Oberstockensee, wo wir ein erstes frisches Bad nahmen. Genau das Richtige bei diesem heissen Wetter! Als "Badmeister" stellte ich zufrieden fest, dass alle Kinder, die sich in tieferes Wasser trauten, gute Schwimmer waren. Der Tag endete mit einem Gewitter, einem feinen Essen vom Grill sowie einer ersten Geschichte von Dinesh.  

Montag: Nachdem uns die Kühe, welche von der Weide in den Stall zum Melken getrieben wurden, geweckt hatten, stiess Mänel, unser Bergführer, nach dem Morgenessen zu uns. Wir stiegen danach zum Stockhorn auf, wo wir bis am frühen Nachmittag im Klettergarten kletterten. Die hellen Kalkplatten mit vielen Wasserrillen waren zwar vom Feinsten, aber bei den heissen Temparaturen war ein Bad im Oberstockensee noch besser! Beim Nachtessen blieb das Gewitter diesmal aus. Wir genossen das Nachtessen und einen weiteren ereignisreichen Abend (Stichwort Marielle und die Kuhfladen) draussen. 

Dienstag: Am frühen Morgen trieben wir die Kühe von der Weide in den Stall. Dies machten wir bis zum Ende des Lagers. Mitmachen durften jeweils 3 - 4 Kinder. Es war unglaublich, wie trittsicher die schweren und mehrheitlich trächtigen Kühe durch das steile und felsdurchsetzte Gelände stapften. Arve war dabei immer am schwierigsten zu finden und am schwersten zu treiben. Danach stieg die eine Gruppe mit Irène und mir über den Strüsligrat bis zum Westgrat des Stockhorns hoch und fand dabei sogar noch einen "Geo Cash". Danach kletterte diese Gruppe über die Route "Chum und Lueg" bis auf den Gipfel des Stockhorns. Eine perfekte Kibe-Route! Die "stärkere" Gruppe kletterte derweil mit Mänel, Dinesh und Paul durch die Strüsslifluh (ca. 5. Grad) und folgte danach der ersten Gruppe auf das Stockhorn. Das Wetter und die Aussicht waren gewaltig. Auch sahen wir viele Edelweiss. Zudem durften einige Kinder in eigener Seilschaft klettern, was sie mit Bravour bewältigten. Auf dem Stockhorn hatten danach alle ein Glacé verdient. 

Mittwoch: Mit Mänel und Paul kletterten heute 6 Kinder durch die steile Stockhornnordwand. Ein beeindruckendes Unterfangen, zumal die Route nicht unbedingt Plaisiercharakter hat. Auch diese Route liegt im 5. Grad. Als einheimischer Bergführer kannte Mänel die Route jedoch bestens. Mit mobilen Sicherungsmitteln ergänzte er die Absicherung. Die restlichen Kinder mit Irène, Dinesh und mir kletterten derweil wieder an der Sonnenseite des Stockhorns. Dabei durfte das obligate Abseilen nicht fehlen. Der Regen kam an diesem Tag früher und anhaltender. Das störte allerdings nicht. Auch die Nordwandgruppe war beim Einsetzen des Regens schon beim Gipfelglacé. Wegen einer anderen Gruppe, die vor uns reserviert hatte, mussten wir eine Nacht im Stall statt im Massenlager verbringen. Wir schliefen unmittelbar neben den Kühen. Leider dienten wegen fehlendem Streu nur Wolldecken als Unterlagen. Auch zum Zudecken gab es nur Wolldecken. Alles in allem war es eine kühle Nacht mit besonderem "Duft", der sich nachhaltig in den Kleidern und in unseren Sachen festlegte. 

Donnerstag: Wir stiegen nach Chrindi ab und kletterten dort in einem neu eingerichteten Klettergarten. In den herrlich, steilen Wasserrillenplatten wimmelte es nur so von Kinderseilschaften. Zum Abschluss gingen wir im Hinterstockensee baden, der mit einer Insel aufwartete. Auf dem Heimweg wurden wir diesmal etwas "verschifft". Den Tag beendeten wir mit einem schönen, letzten Abend in der gemütlichen Stube der Oberstockenalp. 

Freitag: Zum letzten mal trieben wir die Kühe in den Stall. Danach packten wir die Rucksäcke und gingen zuerst einmal ins Mordsloch. Das ist eine kurze und sehr atraktive Höhle am gegenüberliegenden Cheibehore. Gegen 13 Uhr verabschiedeten wir uns von Mänel und stiegen von der Oberstockenalp nach Chrindi ab. Beim Volg in Erlenbach waren wir dann wieder in der "Zivilisation" und verabschiedeten uns von Fabian und Giulia. Die restliche Gruppe reiste wieder nach Basel, wo alle freudig von den Eltern empfangen und abgeholt wurden. 

Zusammenfassend war es ein Superlager! Die Stimmung, das Wetter einfach alles passte bestens. Die Oberstockenalp können wir bestens empfehlen und war natürlich in diesem Hitzesommer ideal. Dabei waren Marielle, Cédric, Ladina, Fabian, Shawna, Timon, Moritz, Linus, Giulia, Catiana, Salome, Sebastian, Flora, Irène, Mänel, Paul, Dinesh und ich.

Thomi Hotz, Leiter Kibe-Angenstein



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